Gleisobjekte: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 30. März 2017, 06:49 Uhr

Begriff

Gleisobjekte sind zusammengesetzte Objekte. Sie vereinen manche Eigenschaften von Immobilien und Gleisstilen (Splines). Gleisobjekte werden zunächst wie Immobilien erstellt. Zu Gleisobjekten werden sie durch zwei Einstellungen:

  • Referenzpunkte: Sie legen die Anfangs- und Endpunkte der enthaltenen Gleise fest.
  • Exporttyp: Durch den Typ des Modells beim Export in das 3DM-Format. Hier muss im Auswahlfeld eines der Gleisobjekte ausgewählt werden. Gleichzeitig legt man hier fest, ob das Gleisobjekt für Gleise, Straßenbahnen (Schiene/Gleisobjekte), Straßen oder Wasserwege (Sonstiges/Gleisobjekte) gelten soll.

Durch spezielle Referenzpunkte mit Bezeichner > 50 können auch Gleisstil und Gleistyp festgelegt werden.

Referenzpunkte

Für jedes Gleis im Gleisobjekt werden zwei Referenzpunkte benötigt. Es können also maximal 25 Gleise in einem Gleisobjekt enthalten sein. Die Referenzpunkte 1 und 2 bestimmen das erste Gleis, die Referenzpunkte 3 und 4 das zweite und so weiter.

Die Anzeige und Pflege der Referenzpunkte erfolgt im Home-Nostruktor über das Menü Objekt - Referenzpunkte. Man kann über die Referenzpunkt-Nr. den Referenzpunkt auswählen, den man bearbeiten möchte. Solange die Referenzpunkte noch nicht angelegt sind, bleiben die Felder im unteren Bereich ausgegraut. Durch Neu legt man den Referenzpunkt mit der angezeigten Nummer an; durch Löschen löscht man in wieder. Die anderen Referenzpunkte bleiben dabei an ihrer Stelle erhalten, d.h. sie rücken nicht auf.

Nachdem die Werte für den jeweiligen Referenzpunkt eingetragen oder geändert sind, ist es wichtig, die Schaltfläche Übernehmen anzuklicken. Durch einen Wechsel auf einen anderen Referenzpunkt verliert man ansonsten die zuvor eingetragenen Werte.

Der Fußpunkt ist der Ort des Referenzpunkts relativ zum Nullpunkt des Modells. X- und Y-Werte liegen in der horizontalen Ebene, der Z-Wert bestimmt die Höhe. Die Werte in diesen Felder werden in Zentimetern angegeben, Nachkommastellen werden nicht übernommen.

Die Richtung gibt die Richtung des Gleises vor. Hier bilden die X-, Y- und Z-Werte einen normierten Vektor. Normiert bedeutet, dass die Länge 1 ist. Es müssen also Werte so eingegeben werden, dass XRichtung * XRichtung + YRichtung * XRichtung + ZRichtung * ZRichtung = 1 ist. Hier bleiben Nachkommastellen erhalten und werden im Allgemeinen auch benötigt.

Die Orientierung bestimmt die seitliche Neigung des Gleises. Auch hierbei handelt es sich um einen normierten Vektor. Zusätzlich muss dieser Vektor senkrecht auf der Richtung stehen. Also müssen die Werte folgende beiden Bedingungen erfüllen: XOrientierung * XOrientierung + YOrientierung * XOrientierung + ZOrientierung * ZOrientierung = 1 XOrientierung * XRichtung + YOrientierung * XRichtung + ZOrientierung * ZRichtung = 0 Wie kommt man nun zu den richtigen Werten?

Der harte Weg der Mathematiker wäre, sie mit den trigonometrischen Funktionen zu berechnen.

Der bequeme EPPler baut sich eine Mini-Anlage mit genau den Gleisen, die er für das Gleisobjekt braucht, und genau an den richtigen Positionen, speichert diese Anlage ab, öffnet die ANL3-Datei mit einem Editor und liest die Werte über die Dreibeine der Gleise aus. Die ersten drei Vektoren sind der Fußpunkt, die Richtung und die Orientierung; der vierte Vektor wird nicht benötigt. Für die Endpunkte muss die Anlage dazu ggfs. ein oder mehrere zusätzliche Gleise haben.

Solange man in der horizontalen Ebene bleibt, sind die Z-Werte von Richtung und Orientierung immer 0. Zwischen Richtung und Orientierung tauschen in diesem Fall X und Y ihre Werte, wobei einer auch das Vorzeichen wechselt. Welcher das Vorzeichen wechselt, hängt von der Lage im Gleisobjekt ab.

Die Gleise im Gleisobjekt verbinden sich selbständig, wenn die Referenzpunkte hinreichend nahe beieinanderliegen.

Zwei Tipps zur Verwendbarkeit in EEP: Damit das Gleisobjekt an schon liegende Gleise andocken kann, muss der Anfangspunkt des Gleises im Gleisobjekt außen liegen, d.h. noch frei sein. Es macht also häufig Sinn, zwei Gleise mit entgegengesetzten Richtungen im Gleisobjekt zu definieren, deren Anfangspunkte außen liegen und die sich mit ihren Endpunkten berühren. Wenn man das Gleisobjekt im 2D-Editor einsetzt, ist das letzte der über die Referenzpunkte definierten Gleise zur weiteren Bearbeitung, etwa zum Verschieben, markiert. Es macht also Sinn, sich von vorne herein über die Reihenfolge der Gleise im Gleisobjekt Gedanken zu machen. Gleistyp

In einem Gleisobjekt können alle vier Gleistypen verwendet werden. Standard ist das normale Gleis, für das man auch explizit eine 1 eintragen kann. Für normale Weichen verwendet man die 2, für Dreiwegweichen die 3 und für Endgleise die 4. Als Weichenlaternen und Prellböcke erscheinen immer die Objekte, die dem Gleisstil zugeordnet sind.

Den Gleistyp (also 1, 2, 3 oder 4) trägt man in den X-Wert des Referenzpunkts ein, der um 50 größer ist als der Anfangs-Referenzpunkt des Gleises. Für das erste Gleis also Referenzpunkt 51, für das zweite Gleis Referenzpunkt 53 und so weiter. Vorsicht: Diese Zählweise unterscheidet sich von der für den Gleisstil! Gleisstil

Wenn man nichts weiter unternimmt, wird das Gleisobjekt mit dem geraden aktiven Gleisstil eingesetzt. Man kann aber auch einen Gleisstil vorgeben. Für einen einheitlichen Gleisstil im ganzen Gleisobjekt trägt man die Spline-ID des Gleisstils als Y-Wert des Fußpunkts von Referenzpunkt 100 ein. Die Spline-ID kann sich wieder mithilfe der kleinen Anlage ermitteln.

Man kann auch für jedes Gleis einzeln festlegen, welchen Gleisstil es verwenden soll. Hierzu trägt man die Spline-ID als Y-Wert des Fußpunkts in den entsprechenden Referenzpunkt ein, und zwar in Referenzpunkt 101 für das erste Gleis, 102 für das zweite und so weiter. Vorsicht: Diese Zählweise unterscheidet sich von der für den Gleistyp! Sobald man den Gleisstil für eines der Gleise festlegt, muss man auch den Gleisstil der anderen Gleise festlegen. Ansonsten erscheinen auch alle anderen Gleise im festgelegten Stil. Für das Festlegen der Gleisstile der anderen Gleise nimmt man entweder den Referenzpunkt 100 oder definiert tatsächlich jeden Gleisstil einzeln. Was ich nicht für möglich halte / mir noch nicht gelungen ist:

Kopieren der Werte von einem Referenzpunkt in einen anderen (für anschließende Gleise wäre das echt hilfreich). Eine Gleisverwindung (= Änderung der Kurvenüberhöhung). Eine konstante Neigung ist über eine Orientierung mit Z-Wert ungleich 0 jedoch möglich. Eine sog. Biegung, also die Änderung der Steigung.